Donnerstag, 30. Juli 2015

Hosen Upcycling, Trinkflasche, Insektensnack und Beerenpflücken

Ich habe ganz vergessen, dass ich mit dem letzten Beitrag über meine Konsumgedanken auch bei der Linkparade „Einfach. Nachhaltig. Besser. Leben.“ mitmachen wollte. Aber das hole ich nun mit dem folgenden nach. Weil ich nicht wirklich gut mit kurzen Hosen ausgestattet war, aber noch zwei lange und etwas zu weite leichte Sommerhosen im Schrank hatte, habe ich vor kurzem kurzerhand noch einmal die Methode „Bund ab - Bündchen ran“ zunutze gemacht und die beiden langen zu kurzen Hosen umfunktioniert. Ich trenne dafür den Bund ab und die Schrittnaht auf und schneide ein Stück raus, so dass die Nähe des Eingriffs nicht mehr wesentlich stören. Dann nähe ich zuerst die Beine wieder zusammen und zuletzt das Bündchen an. Äußerst bequem und gefühlsmäßig einfach und nachhaltig :-)


Bei der neuen Trinkflasche bin ich da weniger überzeugt, aber zumindest ist sie BPA frei, laut Hersteller quasi unkaputtbar, also hoffentlich langlebig, wurde in den USA und aus recycelten Materialien hergestellt. 9.95€ hat sie gekostet und auch wenn Globetrotter für mich ein Laden, gefüllt mit gefühlt tausend Dingen, die absolut praktisch/brauchbar/zweckmäßig/… erscheinen ist, bin ich bei der Flasche geblieben und habe alles andere links und rechts liegen gelassen. Fiel mir besonders schwer bei dem Regal mit „Snack Insects“, 2.5g getrocknete Heuschrecke oder Mehlwürmer, ungewürzt, Zubereitungshinweis: siehe Rückseite, Preis: 6.95€. Da begab ich mich lieber auf den Weg zurück in meine derzeitige Unterkunft und damit ins Beerenparadies, hier haben wir Johannisbeeren, Stachelbeeren und Brombeeren direkt vor der Haustür, sie warten nur darauf gepflückt zu werden. Einen kleinen Garten haben und selber Obst und Gemüse anzubauen ist jedenfalls schonmal ein fester Plan für die (fernere) Zukunft!

Nachtrag: Mit den beiden kurzen Hosen schaffe ich es seit langen mal wieder bei "RUMS" mitzumachen. Darüber hinaus habe ich eine ganz wichtige und meinerseits sehr regelmäßige Konsumentscheidung vergessen zu erwähnen - ich kaufe, schreibe und verschicke oft und gerne Postkarten und kann kaum an Postkartenständern vorbeigehen ohne sie einmal durchzusehen. Außerdem steht bevor am Wochenende die nächste große Radtour startet der Gang in den Radladen an um einen neuen Ersatzschlauch zu besorgen. In der Großstadt muss man wirklich höllisch gut auf Scherben aufpassen…

Sonntag, 26. Juli 2015

Minimalismus, Konsum, Nachhaltigkeit

… oder auch: Hurra, ich folge einem Trend!? Kann sein, dass dem so ist, aber ich möchte oben genannte Schlagworte als „neue“ Themen hier auf meinem Blog aufgreifen. Neu in Anführungszeichen, denn letztlich sind ja doch bei einigen der kreativen Werkeleien über die ich bislang geschrieben habe Alltags- bzw. Gebrauchsgegenstände entstanden, deren Konsum sich durchs Selbermachen erübrigt hat. Für mich ist es nicht neu mich gedanklich und emotional mit meinem Konsumverhalten auseinanderzusetzen. Bereits Anfang 2014 fasste ich den Entschluss im Selbstversuch ein Jahr lang auf den Kauf von Kleidung zu verzichten. Ich habe zu diesem Zeitpunkt nicht selber genäht, das erste Kleidungsstück ist erst Anfang diesen Jahres entstanden und bislang ist es auch bei Pullovern und „neue Bündchen an alte Hosen“ geblieben. Aber ich hatte beim Blick auf mein Kleiderregal das Gefühl dort findet sich alles was man braucht und sogar mehr als das…

Die Erfahrung die ich während diesen Jahres gemacht habe, war sehr angenehm: mein „Schaufensterblick“ hat sich gewandelt, der Ablauf „Oh, das gefällt mir!“ über „Könnte ich das brauchen?“ bis hin zu „Eigentlich nicht, ABER es gefällt mir doch so gut …“ sowie dem nun folgenden Hin und Her und der Vereinbarung einer unnötigen Konsumentscheidung mit dem eigenen Gewissen oder dem Verzicht, der nach der bewussten Wahrnehmung des Objekts der Begierde doch manchmal schwer fällt, hat sich erübrigt. Ich habe zwar Ausnahmen gemacht, aber der Ablauf war ein anderer. Er begann zuhause vor dem Regal mit dem Gedanken „Ich brauche eine Fahrradhose, den hier liegt keine, die von Mama möchte ich nicht dauerhaft ausleihen und richtig passen tut sie mir auch nicht.“ Dem folgt der zielgerichtete Gang in den entsprechenden Laden und die Auswahl des Produktes, welches benötigt wird. Obwohl ich das Projekt für mich selber auf ein Jahr ausgerichtet hatte, hat sich mit Beginn diesen Jahres nichts an meinem Kaufverhalten im Bereich der Kleidung geändert.

Vielmehr habe ich dieses ganz intuitiv auch auf alle weiteren Aspekte ausgeweitet und versuche darüber hinaus manches benötigte gebraucht zu kaufen sowie Dinge die nicht oder nicht mehr benötigt werden weiter zu verkaufen oder verschenken. Mein Besitz belastet mich dennoch ab und zu und ich stehe noch immer oft vor den Regalen und frage mich, wann und warum sich da so viel angesammelt hat. Ich muss ein wenig vorsichtig sein, beim „Loswerden“ nicht allzu voreilig zu sein, denn es ist auch schon vorgekommen, dass ich etwas verkauft und das einige Zeit später bereut habe - glücklicherweise ein bislang seltenes Ereignis :-D


Nun habe ich mich vor ein paar Wochen gefragt, für welche materiellen Dinge ich, abgesehen von Lebensmitteln und Drogerieprodukten eigentlich Geld ausgebe und hatte die Idee einer Art Tagebuch darüber hier auf dem Blog als Methode noch bewusster zu reflektieren, welche Gedanken dahinter stehen. Eine Sache, die mir direkt eingefallen ist, sind Bücher. Ich mag es einfach „echte“ Bücher anstelle eines EBookReaders in der Hand zu halten und gelesene Bücher gebe ich tatsächlich auch ungern weiter. Ich markiere mir oft Textstellen, knicke Seiten ab, schreibe eigene Gedanken dazu und blättere immer wieder darin, so dass ich sie gerne in meinem Besitz weiß. Aber ich bin dazu übergegangen Bücher gebraucht zu kaufen. Der Zustand ist mir dabei ziemlich egal, nachdem ich sie gelesen habe, sehen sie ohnehin mehr als dürftig aus. So habe ich die letzten drei Bücher gebraucht gekauft, „Die neue Medizin der Emotionen“ und „Gott denken?“ waren 2 bzw. 3€ Spontanentdeckungen aus diesen typischen Antiquariatskisten vor Buchhandlungen, das Französische habe ich von einer Freundin empfohlen bekommen und online bestellt. Es kam aus Kanada und war mit 17€ inkl. Versand zwar nicht billig, hat sich aber gelohnt! :-) Nun habe ich letzte Woche ein weiteres Buch gekauft, dieses mal aber neu und im Buchladen, da ich die Möglichkeit des Auswählens aus einer beachtlichen Anzahl fremdsprachiger Bücher auch würdigen wollte, ich habe in so einigen die ersten Seiten gelesen, um zu sehen wie gut verständlich sie für mich sind.

Als nächste größere Anschaffung steht wohl ein neues Smartphone an. Dieses Thema bereitet mir derzeit ein wenig Kopfzerbrechen. Dazu aber evtl. in einem weiteren Post mehr, fürs erste reichen obige Berichte und Gedankengänge denke ich. Interessiert das überhaupt jemanden? Ich bin jedenfalls so frei und verlinke den Beitrag bei den Sonntagsfreuden: Ich freue mich nach nun schon wieder zwei Wochen wieder ein Lebenszeichen zu senden und ich freue mich und bin wirklich stolz auf mich, dass ich ein dickes französisches Buch in weniger als drei Wochen gelesen und (wenn ich mich da nicht täusche ;)) sogar verstanden zu haben!

Sonntag, 12. Juli 2015

12 von 12 - Juli

Einmal habe ich mitgemacht beim „12 von 12“ - Tagebuchbloggen, einer Linksammlung unter der sich jeden 12. eines Monats Blogartikel finden, in denen Blogger ihren Tag in Form von 12 Fotos dokumentieren. Im November 2014 war es der dritte Beitrag, den ich hier veröffentlicht habe. Ich gebe offen zu, dass ich den Gedanken des Verlinkens, um ein wenig auf den Blog aufmerksam zu machen und potentielle Leser hier herzuleiten heute wie damals sehr reizvoll finde. Im Zuge meiner geplanten Wiederbelebung des Blogs (ich habe neue Ideen im Kopf :-)) erschien es mir daher ganz passend mein Handy zum Fotografieren im Laufe des Tages wieder mindestens 12 mal in die Hand zu nehmen und zu sehen, ob Brauchbares dabei herauskommt. Urteilt selbst:


1 - Essen läuft bei mir seit der Klinik fürs erste nach Plan, eine Komponente des heutigen Frühstücks war (so nenne ich es liebevoll) „Buchweizenglibber“.
2 - Den Vormittag habe ich zum Aufräumen genutzt und in einem überschwänglichen „Wenn schon, denn schon“-Moment sogar den Staubsauger in die Hand genommen. Ja, am Sonntag. Die Nachbarn sind wohlwollend (hoffe ich).
3 - Danach weiter werkeln beim Hosen-Upcycling, Teil 1: Bund ab- und Schrittnaht auftrennen.
4 - Es folgte ein kurzer Blick auf den Balkon, das Wetter wirkt beständig. Auf nach draußen!


5 - Ein weiterer Beitrag zur Fotoreihe „Rad am Flussufer“ als Start in einen aktiven Nachmittag.
6 - Mit Freunden, einer Slackline ...
7 - ... mehreren Frisbees sowie Speed- und Badmintonausrüstung ...
8 - ... und spannender Lektüre als Leihgabe. Mal sehen, ob ich etwas finde! ;-)


9 - So schnell wie nie nach Hause geradelt, um noch Satz zwei, drei und vier des Wimbledonfinales zu verfolgen. Wahnsinns Tennis!
10 - Weil wegen Wimbledon dann alles ein bisschen später wurde und so, habe ich immerhin schonmal eine To-Do Liste für morgen geschrieben.
11 - Vergessenes Brötchen-rechtzeitig-Auftauen kann man einfach auf etwas unkonventionelle Art beschleunigen.
12 - Zuletzt noch Telefonate geführt, ein geplantes, ein ungeplantes. Austausch und Planung resultiert in ein wenig Nervosität, aber im Großen und Ganzen in Vorfreude auf die nächsten Wochen. So lässt sich der Tag gut beenden.

Und weil das ingesamt ein schöner Sonntag mit einigen kleinen und größeren Momenten der Freude war, verlinke ich den Beitrag nicht nur bei „12 von 12“ sondern auch bei den „Sonntagsfreuden“.

Montag, 6. Juli 2015

Transferprojekt - Radwandern

Vorletzte Woche endete meine stationäre Therapie. Es war eine ganz schön lange Zeit in der Klinik und wie erwartet bin ich kaum dazu gekommen Blogartikel zu verfassen. Und nun? Habe ich 'eigentlich' wieder Zeit. Aber ich fühle mich noch ein wenig zu unsortiert, um Klarheit darüber zu haben, wie und was ich hier weiter schreiben möchte. Wie das mit den kreativen Machenschaften jetzt im Sommer weiter gehen wird, kann ich auch nicht absehen. Schon in der Klinik war ich bei passendem Wetter nachmittags meist lieber draußen unterwegs und in Bewegung als beim häkeln, malen oder ähnlichem. Heute möchte ich darüber schreiben.

Viel mehr ganz konkret über mein 'Was tue ich unmittelbar nach der Entlassung?' Projekt. Radfahren! Nachdem mein Rad den Herbst und Winter über aufgrund Unlust, meinem Dasein als hungernde Frostbeule und natürlich akuter Kraftlosigkeit sein Dasein im Keller gefristet hat, fühlte ich mich nach den ersten Wochen in der Klinik mehr als gewillt, mich wieder aufs Rad zu setzen und das hat mir fern jeglicher therapiemaßnahmen unheimlich gut getan. Es ist eine Tätigkeit, die ich währenddessen ich sie ausübe, genießen kann und nicht großartig hinterfrage oder Gefahr laufe, sie jeden Moment zu unterbrechen (wie sonst so vieles). Wie angenehm es sein könnte, dieses Gefühl nicht nur zwei bis drei Stunden, sondern gleich einen oder sogar mehrere ganze Tage zu bewahren, konnte ich mir zumindest ansatzweise vorstellen. Mich reizte schon seit längerem der Gedanke, mich auch mal auf eine mehrtägige Tour zu begeben. Und die Gelegenheit bot sich mir ziemlich direkt - Köln als Startpunkt und Saarbrücken als Ziel ergaben sich aufgrund von Terminen da und dort und die Strecke war mir damit auch recht bald klar - rheinaufwärts bis Koblenz, dann an der Mosel entlang weiter Richtung Trier und am dritten Tage der Saar folgend bis nach Saarbrücken.


Übernachtet habe ich in Köln in einer Jugendherberge mit unschlagbarem Preisleistungsverhältnis, Koblenz war so kurzfristig leider ziemlich ausgebucht, so dass ich auf ein günstiges kleines Hotel ausweichen musste, dafür aber den Komfort eines Einzelzimmers mit eigenem Bad und Dusche genießen konnte. In Trier übernachtete ich im Kolpinghaus, auch das kann ich im Großen und Ganzen durchaus weiterempfehlen. Für etwas ausgiebigere Besichtigungen der drei Städte fehlte leider die Zeit und auch unterwegs habe ich Städte und Orte meist eher vom Rad aus 'besichtigt'. Aber das war vollkommen in Ordnung. Ich habe unheimlich viel gesehen und wahrgenommen - Häuser und Gärten, Menschen und Tiere, Pflanzen und natürlich stets die wechselnde Beschaffenheit des Flussufers rechts oder links neben mir. Fotos habe ich kaum welche gemacht, ich hatte ohnehin nur mein altes Smartphone dabei und bin jedesmal, wenn ich doch extra anhalte um es heraus zu kramen und einen Augenblick festzuhalten enttäuscht, dass das Foto meine Wahrnehmung in den meisten Fällen nichtmal ansatzweise abbildet.


Und nun? Plane ich schon die nächste Tour. Und die Anschaffung von Zelt und Schlafsack für noch mehr Abenteuer :-)