Samstag, 18. April 2015

Lebenszeichen - Wo soll’s hingehen kleiner Fuchs?

Viereinhalb Wochen bin ich nun schon in der Klinik und so langsam wird es wohl Zeit auch auf diesem Weg mal ein Lebenszeichen in die (virtuelle) Welt zu senden. Ich bin angekommen, reingekommen, weitergekommen - aber noch lange nicht am Ziel.

Die Zeit vergeht hier unheimlich schnell und ich kann gar nicht richtig glauben, dass ich schon fast 5 Wochen da bin. Und so richtig viel zu den Dingen, die ich mir vorher als „Ohje, wie beschäftige ich mich da nur die ganze Zeit“-Gedanken-Entgegenwirkungsmaßnahmen überlegt und mitgenommen hatte, komme ich nicht. Vor allem die Bücher liegen mehr oder weniger unberührt auf dem Nachtisch und auch dafür den Rechner anzumachen, mal bei Facebook vorbeizuschauen, Blogs zu lesen, meine Youtube Abos durchzuschauen, finde ich eigentlich gar keine richtigen Momente und wenn ich es dann mal tue, wird es plötzlich unheimlich anstrengend und die geballte Ladung an Information von „draußen“ ist irgendwie recht überfordernd. Das ist eine sehr interessante Erfahrung und ich bin froh (noch) eine Weile hier in diesem (so sagt man) „geschützten“ Raum sein zu dürfen. Es ist schön, es gefällt mir, es ist eine Art eigene Welt im Kleinen, die zwar sehr viel friedlicher und wohlwollender ist, aber dennoch die echte Welt da draußen widerspiegelt und mich das Leben, vor allem das Leben in Gemeinschaft, auf irgendeine Art und Weise neu erlernen lässt. Eine gute Erfahrung und ich habe das gute Gefühl mich auf dem Weg der Genesung schon ein ganzes Stück vorwärts bewegt zu haben. Wohin auch immer mich dieser führen wird!

Ein wenig Freizeit bleibt zwischen dem Therapieprogramm natürlich doch und so habe ich zum ersten Mal eine Puppe gehäkelt - diesen kleinen Fuchs.


Ein bisschen traurig und bedröppelt schaut er noch in die Welt hinein, so als wüsste auch er noch nicht genau, wo es hingehen soll… Aber vielleicht muss man ihm das auch noch ein Weilchen lassen. Die Augen durch Perlen ersetzen und die Wangen ein wenig gerötet hervorheben, darum kümmere ich mich bei Gelegenheit, aber im Moment passt mir der etwas schläfrige, aber doch irgendwie auch friedliche Blick eigentlich ganz gut. Alles andere wird kommen, wenn es auch in mir soweit gekommen ist :-)

Grüßen möchte ich mit diesem Beitrag und einem winkenden Fuchs alle, die Anteil nehmen, welcher Art auch immer! Stille Leser, Leser, die sich vorsichtig und freundlich per Mail nach meinem Befinden erkundigt haben und natürlich auch alle Freunde und meine Familie, die mir gerade so viel Unterstützung und Vertrauen entgegenbringen (und so viele Postkarten schicken :D), dass ich kaum Worte finde meine Dankbarkeit auszudrücken. Deswegen ganz kurz und knapp und ein jeder darf sich nun angesprochen fühlen: Danke! Ein wahrer Grund zur Sonntagsfreude!