Montag, 21. September 2020

Montag

Montage sind ja immer so eine Sache. Bei mir entscheidet sich oft schon am Morgen, wie der Rest der Woche verlaufen wird. Gestern hatte ich mir ein paar Pläne gemacht, Montag und Dienstag wollte ich auf jeden Fall ins Büro fahren. Als der Wecker klingelt, zögere ich trotzdem. Ich muss ja nicht, heute stehen eine Videokonferenz und die Vorbereitung einer Präsentation für die nächste Tagung auf der Agenda, beides könnte ich auch von zuhause aus machen. Im Büro werde ich nicht erwartet.

In diesen Momenten verfluche ich das Home-Office. Ich frage mich, ob uns diese Freiheit irgendwann wieder genommen wird, ob die Arbeitnehmer irgendwann wieder verstärkt dazu angehalten werden, ihre Arbeit im Büro zu verrichten. Ich vermute ja, dass die Leute zuhause etwas weniger arbeiten, als es „früher“ im Büro der Fall gewesen ist. Aber vielleicht schließe ich da auch vorschnell von mir auf andere. Und vielleicht ist die Arbeit zuhause auch einfach effektiver. Man sitzt weniger Zeit vorm Rechner ab, ohne wirklich etwas zu tun, weil man in solchen Momenten eher unterbricht und die Arbeit zu einem späteren Zeitpunkt fortführt, an dem man wieder konzentriert, kreativ und produktiv ist. Kontrollierbar ist das natürlich alles nicht und wahrscheinlich werden die meisten Arbeitgeber erst reagieren, wenn begründet Misstrauen besteht bzw. sich herausstellt, dass Arbeitnehmer bestimmte Tätigkeiten im Home-Office nicht zuverlässig verrichten (können).

Ich genieße die Freiheit, wünsche mir aber oft auch wieder ein bisschen mehr Kontrolle oder Verbindlichkeit. Wenn ich weiß, dass ich im Büro erwartet werde, verhindert das, dass ich morgens einfach liegen bleibe, den Tag verstreichen lasse und mich erst irgendwann am Abend an die Arbeit setze. Dabei weiß ich genau, dass diese abendlichen Arbeitsphasen mir nicht gut tun und ich besser beraten bin, den Tag für die Arbeit und den Abend zur Entspannung zu nutzen.

Heute schaffe ich es, mich selbst zu ermuntern, bei meinen gefassten Plänen zu bleiben. Ich stehe also auf, packe meine Sachen, fahre ins Büro und widme mich der Präsentation. Es läuft gut, ich bin zufrieden mit dem Ergebnis und sogar die Videokonferenz, auf die ich zunächst gar keine große Lust hatte, ist inhaltlich interessant und es wird rege diskutiert. Ich arbeite fünf Stunden ohne größere Unterbrechung und mache wie geplant um 16 Uhr Feierabend.

Den Plan für den Nachmittag muss ich dann aber doch spontan anpassen. Der Laden, in dem ich heute das Geburtstagsgeschenk für meine Mutter abholen wollte, hat Montag geschlossen. Die Verabredung, die ich für morgen getroffen habe, kann ich aber auf heute verschieben. Wir sitzen gemütlich auf dem Wilmersdorfer Balkon, quatschen bis in den Abend hinein über Gott und die Welt und sind ein ums andere Mal dankbar über den gegenseitigen Austausch.

Und abends? Schreibe ich nur noch eine Mail, recherchiere nur noch einen Artikel, schaue mir nur noch ein Dokument durch und erinnere mich dann daran, dass ich ja Feierabend machen wollte und das alte Sofa dafür der bessere Ort ist als der noch ältere Schreibtischstuhl.

Sonntag, 20. September 2020

Aufwärtstrend?

Nach dem Familienbesuch verging eine weitere Woche mit Hochs und Tiefs. Je nach Verfassung, Tageszeit, Laune und Wetter bin ich mal voller Zuversicht und mal völlig verzweifelt, aber immer in einem wackeligen Stadium. Ich rede mir gut zu mit „Am Ende wird alles gut – wenn es noch nicht gut, ist es noch nicht das Ende.“ und frage mich kurz darauf doch wieder „Wann ist der Mist endlich zu Ende?“

Das Gute an Stimmungsschwankungen ist, dass es nach dem „Abwärts“ immer wieder „Aufwärts“ geht. Im Laufe der Woche stelle ich zum x-ten Mal mein Manuskript fertig und bekomme endlich auch das „Okay“ von den KoautorInnen. Es ist ein gutes Gefühl, dieses Projekt endlich abschließen zu können – jetzt heißt es: Einreichen und auf die Gutachten warten. Das kann dauern. Ich stelle mich auf sechs Monate ein, die durchschnittliche Bearbeitungszeit bei der gewählten Zeitschrift. Sie wird meine Geduld ein weiteres Mal ganz schön herausfordern.

Trotzdem fühle ich mich nach dem Fertigstellen des Manuskriptes erstmal befreit und erleichtert. In Bezug auf die Arbeit heißt es jetzt: Neu sortieren, neue Aufgaben und einen neuen Fokus wählen, Teilschritte planen, neu strukturieren. Nicht ganz einfach, aber machbar. Mittwoch und Donnerstag nehme ich dann noch teilweise Teil an meiner ersten „Online-Tagung“. Delegationen aus der Slowakei und Estland interessieren sich für das Institut und seine Machenschaften in Sachen Bildungsmonitoring und ich habe mich mehr oder weniger freiwillig bereit erklärt, meinen Projektbereich vorzustellen. Der Vortrag läuft gut, die Anonymität der Videokonferenz ist trotzdem eher ernüchternd und ich frage mich, wann wohl wieder die ersten größeren Präsenzveranstaltungen stattfinden werden können. Die nun doch wieder deutlicher steigenden Fallzahlen machen mir da leider wenig Hoffnung und die allgemeine Sorge über zu viel Sorglosigkeit wächst angesichts der Neuigkeit, dass ausgerechnet Würzburg in ganz Deutschland zeitweise am stärksten betroffen ist.

Abschalten kann ich in diesen Tagen beim Radfahren und Tour de France gucken. Letzteres war schon lange nicht mehr so spannend wie in diesem Jahr und zu ersterem motiviert mich mein sportlicher Ehrgeiz und die Stadtradeln-Aktion. Am Donnerstag fahre ich 40 km in 1:27 h bzw. in einem 27 km/h Schnitt – absolute Bestzeit! Und ich lese endlich wieder regelmäßig, v. a. am Abend, manchmal auch morgens. Eines der beiden Bücher, die ich zuletzt gekauft habe, habe ich bereits durchgelesen, das andere – Stand heute – fast zur Hälfte.

Am Samstag findet das Kennenlerngespräch für die Bildungspatenschaft statt. Regulär hätte ich deutlich länger warten müssen, aber es ist spontan ein Termin freigeworden, den ich mir gut einrichten konnte. Nach dem Gespräch bin ich nervös: Bin ich der Aufgabe wirklich gewachsen? Schaffe ich es, den Anforderungen gerecht zu werden? Einerseits habe ich wirklich Lust, mal wieder Nachhilfe zu geben. Und ich bin gespannt darauf, wie das in diesem ehrenamtlichen Setting sein wird, und wie es sich von meiner bisherigen Nachhilfe-Erfahrung, die fast ausschließlich in sozial privilegierten Familien und irgendwelchen Villen am Wannsee stattgefunden hat, unterscheidet. Andererseits habe ich großen Respekt davor und frage mich, ob ich es gut hinbekomme, dem Kind bzw. der Familie auf Augenhöhe zu begegnen und meine Berührungsängste abzulegen.

Im Anschluss gibt es ein Eis in meiner Lieblingseisdiele und einen ausgiebigen Spaziergang mit meinem Onkel. Wie sind schon ganz schön k.o. als wir feststellen, dass wir noch ein ordentliches Stück zurück zur Wohnung laufen müssen, und amüsieren uns herrlich dabei, alle fünf Minuten „Ist es noch weit?“ zu stöhnen und über diverse alternative Fortbewegungsmittel nachzudenken, bis wir schließlich wieder an seiner Wohnung ankommen. (Zu Fuß natürlich!)

Sonntag bleibe ich zunächst lange liegen und mache am späten Nachmittag dann eine weitere lange Radtour. Es ist warm, die Sonne strahlt, aber die gelben Blätter, die durch die Luft wirbeln oder bereits am Boden liegen, lassen keine Zweifel daran, dass der Herbst angebrochen ist. Ich bin gespannt, was er bringen wird. Heftige Herbststürme wie 2017, als in Berlin reihenweise die Bäume umknickten? Ein goldener Oktober wie 2018, als es Mitte den Monats noch warm genug zum Eis essen in kurzen Hosen war? Oder so ein „Zwischending“ wie letztes Jahr?

In Bezug auf meine wackelige Gefühlslage überwiegt zum Ende der Woche zumindest die Zuversicht und ich denke, dass ich mit allen drei Szenarien schon irgendwie klar kommen werde. „Es kommt wie’s kommt.“ und „Es muss ja.“ sage ich mir, putze die Zähne und gehe ins Bett, um noch ein bisschen zu lesen.

Samstag, 12. September 2020

Depression, Weltschmerz, Familienbesuch und Tatendrang

Die letzten Tage waren aufwühlend. Zu Beginn der Woche ging es mir gar nicht gut und ich habe mich krank gemeldet. Aus dem Bett bin ich nur sehr schwer gekommen, zu sehr hing ich in einer Spirale von Negativgedanken fest mit dem Gefühl, es lohnt sich nicht, aufzustehen und dagegen anzukämpfen.

Dann erreichen mich die Nachrichten von den Bränden im Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos. Die Bilder überfordern mich, es fällt schwer sie einzuordnen. Mein eigenes Leid, meine Sorgen, meine Befindlichkeiten, meine Unzufriedenheit kommen mir plötzlich so belanglos vor. Habe ich das Recht, mich in meiner – im Vergleich zu weiten Teilen der Weltbevölkerung – überaus privilegierten Situation „schlecht“ zu fühlen? Mich zu beklagen? Um Hilfe zu bitten?

Was sollen dann erst die Menschen sagen, die ohnehin schon wochen-, monate-, jahrelang ohne echte Existenzgrundlage leben? Die in völliger Ungewissheit vor dem „Nichts“ standen und nun – von heute auf morgen – vor noch viel mehr „Nichts“ stehen. Klar ist: Wir haben alle unsere Sorgen, Stress auf der Arbeit, physische, psychische oder psychosomatische Beschwerden, finanzielle Nöte, … die Liste könnte beliebig fortgeführt werden. Aber da sind unschuldige Menschen in Not von jetzt auf gleich in eine noch viel größere Notlage geraten, aus der sie sich aus eigener Kraft wohl kaum befreien können.

Ich verfolge die Nachrichten in der Hoffnung, auf hoffnungsvolle Bekanntgaben. Die Bundesregierung wird helfen, deutsche Kommunen werden Flüchtlinge aus Moria aufnehmen. Schnell soll es gehen und es sollen mehr sein als ursprünglich geplant, sagen die einen. Aber: Es braucht eine „europäische Lösung“. Es muss schneller gehen, es sind immer noch zu wenig, Deutschland soll eigenständig handeln, sagen die anderen.

Ich fühle mich nicht informiert genug, um zu urteilen über Recht und Unrecht der einen oder der anderen. Gleichzeitig drängt sich mir das Gefühl auf, dass in diesem Fall kaum über Recht und Unrecht entschieden werden kann. Zu viele Zusammenhänge sind zu beachten, zu viele Interessen wollen vertreten werden, zu viele Personengruppen sind beteiligt, zu viele Auswirkungen müssen abgeschätzt werden. Mit welcher Haltung begegnen wir Menschen in Not? Und wie können wir verhindern, dass immer mehr Menschen ihre Existenzgrundlage verlieren? Das sind wohl mit die größten Fragen der Gegenwart. Einfache Antworten gibt es nicht.

Ich habe weder die mentale Stärke vor Ort zu helfen, noch bin ich gewillt, mich hier politisch zu engagieren oder auf die Straße zu gehen und zu demonstrieren. Ich habe ja gar keine klare Meinung, was denn nun „getan“ werden soll, getan werden kann, getan werden muss. Man müsste was tun, denke ich mir, und im selben Atemzug frage ich mich: Was kann ich schon tun? Und wird es nicht immer weiter Elend, Krankheit, Krieg und Armut geben? Sind humanitäre Katastrophen wie diese überhaupt zu verhindern? Und wenn ja, werden wir dann nicht eh von anderen eingeholt? Attentate/Terroranschläge, Naturkatastrophen, die Corona-Pandemie … die Nachrichten sind doch schon lange voll von bedrohlichen Ereignissen. Vergessen wir sie zu schnell und handeln wir zu wenig? Die Explosion im Hafen von Beirut ist gerade mal einen Monat her und hierzulande schon fast kein Thema mehr, obwohl der Hafen noch lange in Trümmern liegen wird. Da wo es am stärksten brennt, schauen wir hin – so funktionieren unsere Medien. Oder ist vergessen, verdrängen, sich nicht verantwortlich fühlen, vielleicht doch die beste Strategie, um das Gefühl von Hilflosigkeit zu umgehen und den Weltschmerz irgendwie zu ertragen? Und wenn ja, „darf“ man das?

Am Wochenende ist meine Familie zu Besuch in Berlin. Wir haben ein paar Unternehmungen geplant, werden die Gärten der Welt in Marzahn besichtigen, im Frohnauer Umland wandern, über den Markt in Zehlendorf schlendern. Ich bemühe mich, die Zeit zu genießen, mich auf die Gesellschaft, die Gespräche, das Programm ein- und meine Schwermut für eine Weile loszulassen. Es fällt mir auch an diesen Tagen schwer, aufzustehen und dem Abendprogramm entziehe ich mich zumindest an zwei von drei Tagen. Aber ansonsten gelingt es mir wohl einigermaßen, mich zu beteiligen. Depression ist auch: Aufstehen, Zähne putzen, arbeiten, Sport machen, Freunde/Familie treffen, über Scherze lachen. Funktionieren, sich nichts anmerken lassen / sich zusammenreißen einerseits, und andererseits die Gunst der Stunde und/oder kleine Energieschübe nutzen, um sich selbst ein wenig abzulenken. Das ist immer anstrengend, aber es sind auch immer sehr wertvolle und schöne Momente, die wir miteinander erleben, und ich bin jedes Mal dankbar über das große Verständnis, das mir und meinen Stimmungen dabei entgegengebracht wird.

In den Gesprächen kann ich auch ein paar meiner Gedanken über die Katastrophe auf Lesbos teilen. Das Gefühl, etwas tun zu wollen. „Es gibt nichts Gutes. Außer: Man tut es“ – mein Vater zitiert Erich Kästner und überlegt, etwas Geld an eine Hilfsorganisation zu spenden. Und ich treffe am Abend die Entscheidung, mich bei einer Organisation anzumelden, die Bildungspatenschaften zwischen Ehrenamtlichen und sozial benachteiligten Schülern*innen mit Migrationshintergrund vermittelt. Die Welt werde ich damit nicht verändern, das ist mir bewusst. Vielleicht aber meine Weltsicht, mein Gefühl, nichts bewirken zu können, mit meinem Handeln keinen sinnvollen Beitrag für eine bessere Welt zu leisten.

Direkt im Anschluss erhalte ich eine automatisch generierte Willkommens-Mail mit einer Bestätigung der Anmeldung und der Aufforderung, über das Online-Terminbuchungstool einen Termin für ein Kennenlerngespräch zu vereinbaren. Und nun bin ich tatsächlich aufgeregt und ganz gespannt, auf dieses neue Projekt. Dieses Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr.

Freitag, 4. September 2020

Herbstanfang

Ich war eine Woche bei meinen Eltern – am Wochenende haben wir meine Oma besucht. Das war schön, die Gesellschaft und insbesondere die Treffen mit den engsten Freundinnen waren sehr wertvoll. Trotzdem bin ich nicht uneingeschränkt gut drauf, die Arbeit bzw. damit verbundene Frustration, Unsicherheit und Meinungsverschiedenheiten belasten mich.

Pünktlich zum meteorologischen Herbstanfang kündigt sich Herbstwetter an. Es ist ein paar Tage regnerisch und schlagartig deutlich kühler. Ich mag das – zu viel Regen muss natürlich nicht sein, aber mit diesen superheißen Sommertagen kann ich auch nicht besonders viel anfangen. Lieber sind mir solche, an denen die Luft klar und kühl ist, aber es noch ausreicht, tagsüber Pullover und am Abend eine dünne Jacke zu tragen.

„Nichts stürzt das deutsche Volk in derart große Verwirrung wie das  Übergangswetter zwischen zwei Jahreszeiten. Man sieht Helmut mit Kurzarmhemd und Sandalen neben Gisela in Winterjacke und Wollschal. Alles ist möglich. Alles ist erlaubt.“ lese ich in einem Sozialen Netzwerk und muss schmunzeln. Zumindest diesbezüglich hält sich meine Verzweiflung in Grenzen.

Dieser Jahreszeitenwechsel ist trotzdem anders. Da stehen wir nun – nach dem Frühling im Lockdown und dem Sommer im Lockerungswahn – im Kopf irgendwie noch immer Mitte März hängen geblieben, mit den Füßen aber auf dem Boden der Gegenwart. Zwischen August und September, zwischen Sommer und Herbst. Ein Herbst, bei dem wir alle nicht so recht wissen, was uns erwarten wird.

Die meisten haben sich an das Tragen von Alltagsmasken gewöhnt. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich sie das letzte Mal beim Verlassen des Hauses vergessen habe. Diejenigen, die sich über das Tragen der Masken echauffieren und zum Sturm auf Berlin aufrufen, stellen glücklicherweise die Minderheit. So eine randalierende rechtspopulistische Minderheit ist natürlich nicht klein zu reden, aber allemal besser als eine randalierende rechtspopulistische Mehrheit.

Zum Sommerende stiegen die Fallzahlen wieder deutlich. Von zeitweise nur 500-700 registrierten Neuinfektionen pro Tag über 1000, 1200, 1500 bis zuletzt wieder knapp über 2000. Ich mache mir Sorgen, auch wenn die Zahlen mit dem voranschreitenden Ende der Sommerferien wieder etwas gesunken sind und vor allem die Zahl der Erkrankten mit schweren Verläufen niedrig geblieben ist.

In verschiedenen Quellen heißt es, dass Mitte des nächsten Jahres mit einem Impfstoff gerechnet werden kann. Ich versuche mich gedanklich darauf einzustellen, dass diese „neue Normalität“ bis dahin Bestand haben wird. Mit den aktuellen Einschränkungen kann ich leben, die Sorge vor Infektionen innerhalb des Familien-, Freundes- und Bekanntenkreises, die ggf. schlimmere Folgen haben könnten, bleibt aber bestehen.

Trotz allem freue ich mich auf den Herbst. Es ist gemütlich, wenn der Regen aufs Dach meiner Dachgeschosswohnung prasselt, während ich im Bett liege, Videos gucke oder lese. Heute habe ich mir zwei neue Bücher gekauft und mir vorgenommen, dies in nächster Zeit wieder regelmäßiger zu tun.

Die Regenzeiten der letzten zwei Tage beschränken sich auf die Nacht, den Vormittag und den Abend. Ich bleibe lange liegen, schaue Tour de France und erledige meine Projektarbeit aus dem Bett heraus.  Am späten Nachmittag setze ich mich selbst noch aufs Rennrad. Das „Stadtradeln“ – eine bundesweite Aktion, bei der es darum geht, 21 Tage lang möglichst viele Wege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen – findet dieses Jahr aufgrund von Corona im September statt. Ich bin motiviert, zumindest in die Nähe meiner Leistung aus dem letzten Jahr (> 800 geradelte Kilometer) zu kommen und hoffe auf entsprechend genug Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeiten.

In Hinblick auf die Arbeit möchte ich mich darauf besinnen, mich einerseits von unnötigen Verantwortungsgefühlen hinsichtlich der Projektarbeit zu befreien und andererseits, meine Bedürfnisse und Meinungen in Bezug auf den umstrittenen Dissertations-Artikel offen und deutlich zu kommunizieren. Inwieweit das gelingt und inwiefern es bei den KollegInnen ankommt, wird sich zeigen...