Sonntag, 30. August 2015

Weiter Machen

heißt meine derzeitige Devise. Und „machen“ ist nun tatsächlich auch wieder recht wörtlich zu nehmen. So habe ich mich entschieden mit Beginn des neuen Schuljahres ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer waldorfpädagogischen Einrichtung zu absolvieren. Endlich mal etwas tun, einer geregelten Tätigkeit nachgehen, die mir das Grundgerüst für einen wohlstrukturierten Tagesablauf liefert und mich Freizeit wieder genießen lässt. Weil Freizeit am Abend und am Wochenende ist und nicht wie teilweise während und vor allem nach dem Studium ganze Tage und Wochen von früh bis spät Freizeit sein wird, die Strukturierung meinerseits erfordert.


Auch wenn so manch einer das womöglich gar nicht recht verstehen kann - allein deswegen freue ich mich auf die neue Aufgabe, auch wenn ich von meiner gezwungenermaßen recht spontanen Wahl der Einsatzstelle noch nicht hundertprozentig überzeugt bin. Aber vielleicht kommt das ja mit der Zeit. Die letzten Tage Freih(/z)eit habe ich jedenfalls versucht gut zu nutzen und dabei einige Freiz(/h)eit investiert teils bekannte, teils unbekannte sehr schöne Orte zu entdecken. Noch einmal ein paar Tage mit Freunden und Familie die fränkische Heimat genießen, bevor es zurück in die Berliner Heimat geht - mein Grund zur Sonntagsfreude!


Die Kreativität endlich mal wieder gestalterisch ausleben, steht ganz oben auf meiner Freizeit-effektiv-nutzen-Liste (allerdings mit einer ganzen Hand voll anderen Dingen…). Bilder, die gemalt werden wollen, habe ich so einige im Kopf und auch auf Häkeln habe ich langsam wieder Lust. Und natürlich darauf, hier auch wieder kreative Werkeleien zu zeigen. Naheliegend wäre ja eine Waldorfpuppe, aber ich glaube beginnen werde ich doch eher mit einer Zeichnung und/oder einer neuen Handyhülle für das neue Smartphone, für das ich mich ja vielleicht endlich mal entscheiden würde, wenn zumindest die Hülle schonmal existent wäre :-D

Freitag, 7. August 2015

Radwandern - Zweiter Teil

Bevor der Rest des Sommers im Zeichen von Wohnung-/Zimmersuche und jeglicher sonstiger Orientierung geprägt sein wird, habe ich noch einmal die Satteltaschen gepackt und bin losgeradelt. Dieses Mal von Berlin aus an die Ostsee, nach Usedom. Wie die letzte Tour habe ich alle drei Tage auf dem Rad sehr genossen, die Anstrengung gibt mir ein Gefühl von Zufriedenheit, das Reisetempo ist für mich ideal um Umgebung wahrzunehmen, zu entdecken, hier und da zu grübeln und in wieder anderen Momenten den Kopf völlig frei zu bekommen. Dieses Mal war ich, mehr als bei der letzten Tour, von der Freundlichkeit der Menschen begeistert, die mir begegnet sind, andere Radfahrer, die Vermieter meiner Unterkünfte, Wanderer, Einheimische, ... Nur die vielen vielen Touristen, die auf der Bundesstraße nach Usedom in einer gefühlt ununterbrochenen Autoschlange entlang rasen - wohl ohne es erwarten zu können endlich am Urlaubsort anzukommen und dabei scheinbar keinen Blick für Radfahrer haben, mit denen sie sich die Straße wegen des gesperrten Radweges teilen müssen - die waren mir weniger sympathisch. Ich bin dennoch heil angekommen und erfreut darüber wieder einen kleinen Teil der Welt auf meine Weise kennengelernt zu haben - nagut einen kleinen Teil Deutschlands und einen noch sehr viel kleineren Teil Polens, aber immerhin!


Noch viel öfter als Menschen, bin ich der Tierwelt begegnet und auch das auf größtenteils erfreuliche, nur zeitweise nervige (tausende wirklich klitzekleinster Mücken auf Armen, Beinen, T-Shirt, im Gesicht, ...!!!), teilweise aber auch nachdenklich stimmende Art. Wenn ich Kuhherden auf weitläufigen, satt grün bewachsenen Weideflächen sehe, ist das für mich auf den ersten Blick ein idyllischer Anblick, der ganz kurzfristig ein Heile-Welt-Gefühl hervorruft, bevor mir bewusst wird, dass auch diese Kühe Nutztiere sind und ein Großteil ihrer Artgenossen niemals in den Genuss eines derartigen Daseins kommen. Noch viel erschreckender fand ich aber die so mancherorts am Wegesrand platzierte Werbung oder Beschilderung, Plakate mit glücklichen Kühen über der Aufschrift "Agrarprodukte GmbH - qualifizierter Zuchtbullenvertrieb", der Slogan "... vom Schlachter direkt auf ihrem Teller" unter dem Namen eines Restaurants, eine "Betreten Verboten - wertvoller Schweinebestand" Warntafel vor einem halb verfallenen, stinkenden, fensterlosen Betonklotz oder eine toll gestaltete Tafel mit diversen Tierzeichnungen und der Betitelung "Gänse, Hühnchen, Kaninchen, Enten: küchenfertig!" Ich möchte niemanden mit erhobenem Zeigefinger den Verzicht auf tierische Produkte nahelegen und bin mir unsicher damit meine Gedanken hier zu teilen, aber als wichtiger Teil meiner Wahrnehmungen während der Tour, möchte ich auch darüber schreiben.


Schön finde ich, wie viele Teile Mecklenburg-Vorpommerns als Naturschutzgebiete für Pflanzen und Tiere erhalten werden. So konnte ich z.B. Füchsen begegnen, an einem kleinen Fuchs bin ich sogar ganz dicht vorbeigefahren, er blieb einfach vor mir auf dem Radweg stehen und schaute mich an, bevor er im Gebüsch verschwand. In den Orten traf ich auf unzählige Katzen, kleine und große, dicke und dünne, gestreifte, gefleckte, einfarbige, ... Und nicht zuletzt ist die ganze Gegend ein wahres Vogelparadies, leider kenne ich mich nicht besonders gut aus, aber ich habe Störche erkannt, Fischreiher, Enten und Schwäne, Haubentaucher, Möwen, ... Das Radwandern an sich kann ich insgesamt jedenfalls uneingeschränkt empfehlen, als eine nachhaltige, gesunde und erlebnisreiche Art zu reisen. Ich habe dabei nun auch mehr denn je gemerkt, wie wenig es ist, was ich eigentlich brauche. Das fällt leicht, wenn man jedes Kilo Gepäck als zusätzliche Last aus eigener Kraft voran bewegen muss. Zurück in die Großstadt geht es aber mit dem Fernbus, auch diese Fortbewegungsvariante habe ich innerhalb der letzten Jahre schätzen gelernt. Und wenn ich dann wieder Lust und Antrieb verspüre mal "raus zu kommen" und es etwas herbstlicher geworden ist, möchte ich es mal mit einer mehrtägigen Wanderung versuchen, vielleicht ein Stück des Jakobsweges oder ähnliches. Ein Link geht mit diesem Beitrag erneut zu "einab" und ebenso zu "bikelovin" wo jeden Monat unterschiedliche Posts mit Gedanken zum Thema Radfahren gesammelt werden.


Und abschließend noch mein Konsum-Update: mal wieder Postkarten und Briefmarken, dazu noch ein neues Buch, welches ich leider wieder neu und übers Internet bestellen musste. Und weiterhin beschäftigt mich mein Wunsch nach einem neuen Smartphone, vor allem wenn ich hier die Fotos vom alten Handy in wirklich dürftiger Qualität mit den Flecken wegen er verstaubten Linse hochlade, aber dazu ein anderes Mal mehr.