Donnerstag, 15. Januar 2015

Premiere

Wie oft im Leben macht man eigentlich etwas zum ersten Mal? Und an wieviele dieser ersten Male erinnert man sich bewusst? Mit Sicherheit an so einige - und mit Sicherheit an ebenso viele nicht. Was auch nicht wirklich schlimm ist, denn wo kämen wir hin, würden wir alles, was wir erleben wirklich bewusst wahrnehmen und uns daran erinnern… Und dennoch, ein ganzer Haufen erste Male wird dem ein oder anderen ein Leben lang im Gedächtnis bleiben. Musikalischer Tipp an dieser Stelle: „Das erste Mal“ von Reinhard Mey :-)

An das erste Mal, dass ich in den unendlichen Weiten des Internets auf einen der unzähligen Nähblogs gestoßen bin, kann ich mich nicht mehr erinnern. Es müsste irgendwann im November oder Dezember 2013 gewesen sein - ich bin durch Zufall bei Youtube auf eine Anleitung zum Nähen einer Tablettasche gestoßen, hatte mir kurz zuvor eines gekauft und weil das Nähen der Tasche so einfach aussah, entstaubte ich Mamas Nähmaschine und versuchte völlig unbedarft mein Glück. Dass das Video und diese Tasche (der erste Versuch missglückte vollkommen, der zweite war einigermaßen annehmbar und die dritte nach selbiger Anleitung entstandene Tasche benutzte ich tatsächlich bis im Sommer die gehäkelte entstand) entscheidend zur Entstehung der Lust das Nähen zu lernen beitrugen, weiß ich noch, wie ich zum Blogs lesen kam, kann ich jedoch tatsächlich nicht sagen. Aber die Fähigkeit Kleidung ganz nach den eigenen Vorstellungen und Vorlieben selber nähen zu können, reizte und beeindruckte mich.

Getraut das ganze selber mal zu versuchen, habe ich mich trotzdem lange nicht. Vielmehr habe ich Stunden damit verbracht, gedanklich Schnittmuster auszusuchen, die ich ausprobieren würde, wenn… Stoffe, die ich verwenden/kombinieren könnte, wenn… theoretisch war mein Schrank schon prall gefüllt mit selbst genähtem :-D Zum Glück habe ich zu Weihnachten einen Gutschein für einen Nähkurs geschenkt bekommen, wer weiß wie lange die Geschichte dieses ersten Males sonst noch gedauert hätte! Unter fachkundiger Anleitung und mit einem anfängertauglichen Schnitt - ALICE von Prülla - entstand mein erster selbstgenähter Pullover.


Ganz schön ungewohnt sich dann „für den Blog“ darin fotografieren zu lassen. Und ich muss zugeben, hundertprozentig zufrieden bin ich nicht. Bei der Kombination des dunkelgrauen Sweat mit dem Jersey „Fly me to Paradise“, den ich ohne konkrete Nähidee einfach mal gekauft hatte, schwanke ich zwischen „gefällt mir“ und „gefällt mir nicht“. Und während ich die Fledermausärmel unheimlich gemütlich finde, ist mir der Ausschnitt letztendlich doch etwas zu weit (und ich besitze vor allem nicht geeignetes zum drunter ziehen). Das hätte man vermutlich alles vorher wissen bzw. einschätzen können und vermutlich könnte man den Ausschnitt auch irgendwie enger nähen, aber es ist ja bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen und ein bisschen Luft nach oben schadet doch auch nichts. Sechs von neun Stunden Nähkurs liegen jedenfalls noch vor mir und mich juckt es schon in den Fingern (und im Fuß natürlich) diesen ersten Pullover nicht den einzigen bleiben zu lassen.


Verlinkt bei: RUMS, Erstlingswerke

10 Kommentare:

  1. Gratuliere!! Wer bekommt schon gleich auf Anhieb ein schönes, tragbares Erstlingswerk hin? Bin begeistert, auch von der Stoffkombi. Einfach weiter ausprobieren, und zwischendurch mal was für die Tonne zu nähen gehört einfach dazu. Alles liebe, nina.

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    1. Danke Nina, heute trage ich den Pulli und fühle mich darin ganz wohl, mal sehen wie es morgen aussieht :D Weiter probiert wird auf jeden Fall!

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  2. Ich kann mich dem Kommentar von Nina nur anschließen. Dein Erstlingswerk ist dir super gelungen. Ich nähe nun schon so viele Jahre und bei neuen Schnitten da kann mir das auch schon mal passieren, dass ich was für die "Tonne" produziere. Davon darf man sich nicht entmutigen lassen.
    Herzliche Grüße
    Monika

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  3. Sooo schön geschrieben!! Da finde ich mich voll wieder :-) Und deine erste Alice bzw. dein erster Pulli sieht toll aus!! Da musst du dran bleiben! Den Ausschnitt kannst du mit Bündchenware mehr zusammenziehen,wobei auch jeder Stoff anders fällt. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und jedes fertige Stück wird dich stolzer machen. Liebe Grüsse Danie

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    1. Danke für die Rückmeldung :-) Einen leichteren Stoff zu nehmen und am Hals ein engeres Bündchen anzunähen, habe ich auch schon im Hinterkopf - vielleicht so ähnlich wie bei deinem Modell aus diesem Post: http://hennepruella.blogspot.de/2014/09/noch-ne-alice-und-das-prulla.html
      Und eine Größe kleiner passt wahrscheinlich auch noch gut (/besser). Der Schnitt wird auf jeden Fall noch mal zum Einsatz kommen!!

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  4. Die Alice ist dir super gelungen, hätte nicht gedacht, dass das eine Premiere ist. Ich finde die Stoffe schön ausgewählt. Zieh doch einfach ein farblich passendes Top drunter (kannst du dir gleich auch noch nähen...) und lass es ganz bewusst rausblitzen. Liebe Grüße von Claudia

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  5. das ist ein gaaaaaaanz toller pulli, tolle farben ******lg barbara

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  6. Liebe Sarah,
    ich find die Farb-Kombi total gelungen! Der bunte Stoff wirkt super lebendig vor dem gediegenen grau! *neidisch-bin* ;) Noch hab ich mich nicht getraut, ein Hemd oder Pulli selbst zu nähen, ich hab echt Bammel vor elastischen Stoffen und Nähten. Mal sehen, wann ich mich wage :)
    Die liebsten Grüße sende ich Dir!

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    1. Es lohnt sich auf jeden Fall! Und man (/Frau) liest ja oft, dass elastische Stoffe ein wenig unsauberes Arbeiten viel mehr verzeihen, als nicht elastische :-)

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  7. wow! der pulli sieht super aus! will ich gleich nachnähen. die stoffkombi finde ich auch sehr gelungen. wunderbar! weiter so!
    liebe grüße,
    jule*

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