Sonntag, 1. Februar 2015

Sonntagsfreude


OP geglückt!

Dieser kleine Kerl begleitet mich schon lange. Geschenkt bekommen habe ich ihn vor Jahren von einer Freundin, am Tag bevor ich wegen einer (wirklich kleinen und undramatischen) Augen-OP ins Krankenhaus musste. Ein Begleiter - obwohl ich ihn nicht mit den OP-Saal nehmen durfte. Aber seit diesem Ereignis hatte der kleine Bär stets einem Platz in meinem Rucksack - die Rucksäcke wurden ausgetauscht, der Bär durfte bleiben. Bis ich im Sommer beim Austausch eines ausgedienten Rucksackes bemerkte, dass er seine Beine verloren hat und er mit dem Vorsatz ihn bald wieder zusammenzuflicken in meinen Nähkorb wanderte...

Ich hatte damals nicht mal Angst vor der Operation, ich litt vielmehr unter meiner unheimlich großen Abneigung gegenüber Krankenhäusern. Ich weiß auch nicht woher das kommt, aber mit dieser typischen Krankenhausatmosphäre kann ich wirklich alles andere als gut umgehen. Vielleicht, weil ich selten mit Kliniken in Kontakt kam - ich kann mich kaum an Besuche erinnern und bin nichtmal in einem Krankenhaus geboren. Ich musste auch damals im Anschluss an die Operation nicht in der Klinik bleiben und es wäre wohl kein großer Unterschied zu einer OP in einer Praxis gewesen, aber allein die Tatsache ins Krankenhaus zu müssen, machte mich unheimlich nervös.

Dieses Gefühl ist bis heute geblieben. Krankenhäuser sind für mich Orte, mit denen ich nicht besonders gut umgehen kann. Betrete ich eines, stellt sich unmittelbar das Verlangen ein, dieses wieder zu verlassen. Diese direkte, unvermeidbare Konfrontation mit Krankheit, mit Leiden, oft auch mit dem Altern, überfordert mich. Aber jetzt bin ich selber krank und habe erkannt, dass auch meine Krankheit eine Behandlung erfordert, deren ausreichende Intensität vielleicht nur durch ein Krankenhaus gewährleistet werden kann.

Die Aussicht entgegen all meiner bisherigen Erfahrungen sehr bald mehrere Wochen, wahrscheinlich Monate in einer Klinik zu verbringen, macht mir Angst. Ich bin mir der Notwendigkeit dessen zwar bewusst und stehe der Behandlung und dem hoffentlich eintretenden Heilungsprozess offen gegenüber, aber an das Krankenhaus, die Station, das Zimmer, die Betten, ... daran möchte ich gar nicht denken.

Vorsorglich habe ich mich jedenfalls endlich aufgerafft dem kleinen Bärchen die Beine wieder anzunähen. Nun wieder standfest, ist zumindest er schon mal für den anstehenden Krankenhausaufenthalt gewappnet. Und dieses mal darf er mich ja wenigstens sicher auch während der Behandlung begleiten!

Sonntagsfreude

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