Donnerstag, 16. April 2020

Isolation, Tag 28 bis 30: Status-Update

„Und was machst du so?“ fragen wir uns und wir teilen unsere Erfahrungen über Messenger, auf Blogs, in Podcasts, in Videos, … Und nach Ostern mache ich eine Pause. Das Tagebuch-Schreiben kostet Zeit und braucht Muße. Zeit habe ich zwar augenscheinlich genug, aber es fällt mir manchmal schwer, in die Gänge zu kommen und die Zeit zu nutzen. Und wenn dann Elan da ist, stehen andere Dinge auf der Prioritätenliste weiter oben. Die Muße zum Schreiben ist mir etwas abhandengekommen, aber auch das ist nichts Überraschendes nach nun 30 Tagen in der Isolation, die im Wesentlichen durch Warten geprägt ist.

Ich hatte auf Ostern gewartet und natürlich auf die Ankündigung zu weiteren Lockdown-Regelungen bzw. einer möglichen „Exit-Strategie“, die nach Ostern folgen sollten. Jetzt sind sie da und ich habe eine gewisse Gewissheit, dass sich meine persönliche Situation bis zum 04. Mai nicht wesentlich verändern wird. Also heißt es weiter warten … abwarten.

Wie sich die Situation „da draußen“ in den nächsten zweieinhalb Wochen verändern wird, wissen wir nicht. Das sagen in diesen Tagen alle, allen voran Frau Merkel, Herr Drosten und wie sie sonst noch heißen: „Wir wissen es einfach nicht.“ und „Wir warten (jetzt) ab, was da kommt.“

In diesem Sinne verweise ich heute auf das Fazit eines anderen Corona-Bloggers zur momentanen Situation: „Es gibt Status-Updates, aber keine Geschichten.“ Mein Urlaub ist vorbei, ich muss wieder arbeiten, und angesichts eines anstehenden Vortrags im Forschungskolloquium via Videokonferenz ist es gerade auch wirklich ein echtes „ich muss“ und kein „ich müsste“. Ansonsten versuche ich das zu machen, was ich die ganze Zeit mache, nämlich zuversichtlich zu bleiben und meinem Tag irgendwie Struktur zu geben. Das klappt mal besser, mal schlechter.

Wenn ich neue Geschichten habe, dann schreibe ich sie hier auf. Wenn mir nach einem Status-Update ist, dann gibt es ein Status-Update. Und wenn ich nichts schreibe, dann schreibe ich hoffentlich an meiner Dissertation. Oder ich kommentiere beim Prokrastinieren Youtube-Videos, chatte bei Whatsapp mit lieben Freunden und interessanten Unbekannten, oder versuche meine besorgten Eltern zu beruhigen, die sich beschweren „nichts von mir zu hören“, obwohl wir tags zuvor und tags zuvor von tags zuvor noch intensiv über die Ferndiagnostik der technischen Probleme an Omas Pulsuhr diskutiert haben. Ich bin wohl nicht die einzige, die das Zeitgefühl etwas verloren hat in den letzten Wochen!

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